Warum wir keine fertigen Lösungen bieten
Wir werden oft mit dem Vorwurf konfrontiert, dass unsere Inhalte dem Leser den Boden unter den Füßen wegziehen und ihnen den Halt nehmen. Kürzlich haben wir auf so eine Mail umfangreich geantwortet und uns dazu entschlossen, daraus einen allgemein zugänglichen Blogbeitrag zu erstellen. Im Nachfolgenden lesen Sie unsere Antwort auf den Wunsch nach Lösungen:
Vielen Dank für Ihre Mail und den Vorschlag! Vorab: Die Kritik an unseren Heften bzw. Inhalten, dass sie negativ und deprimierend sind und manch einen orientierungs- und hoffnungslos zurücklassen, gibt es schon sehr lange und wiederholt. So auch den Wunsch, Lösungen, Alternativen, generell Konstruktives darzulegen, wie Sie es nun mit Ihrem Anliegen äußern.
Wir können das Verlangen nach lösungsorientierten Inhalten nachvollziehen und haben in neueren Ausgaben hin und wieder versucht, dem nachzukommen, z.B. in den Ausgaben 56 und 57. Intern nennen wir solche Abschlusstexte, die eine Ausgabe auf einer positiven Note enden lassen, etwa «Silberstreifenartikel».
Das haben wir allerdings nicht konsequent beibehalten, weil es sich meistens nicht angeboten hat und wir auch nicht wussten, was man dazu Positives schreiben könnte. Ein kontrastiertes Gegenbeispiel ist da der letzte Artikel und Satz der Ausgabe 60: Das okkupierte Land. Wir haben den Wunsch nach zumindest einem hoffnungsvollen Abschluss mehr oder weniger offen auf dem Radar und manchmal klappt es und manchmal nicht.
Nun denke ich, dass es Ihnen nicht nur um einen «netten» Abschluss geht, sondern um Lösungswege, die wirklich im Fokus von jeweiligen Ausgaben stehen. Darauf möchte ich nun etwas ausführlicher eingehen, weil es dazu einiges zu sagen gibt:
Ein Paradebeispiel, warum wir uns davon fernhalten, «einzig wahre Lösungen» anzubieten, ist unsere Ausgabe 34 über Krebs. In diesem Themenheft haben wir unserem Konzept gerecht die üblichen Diagnosen und Therapien hinterfragt und kritisiert – soweit so gut. Allerdings haben wir auch ansatzweise und beispielhaft dargelegt, was alternative Therapien sein könnten und dabei die Bedeutung von Zucker bzw. Zuckerverzicht angeführt. Dies hat dazu geführt, dass Anhänger anderer Therapieansätze – allen voran diejenigen der Neuen Germanischen Medizin – uns scharf kritisiert haben, den falschen Weg und nicht «ihren» Weg aufgeführt zu haben. Hätten wir die NGM eingebracht, hätten uns wieder andere Leser die Türen eingetreten, weil sie die NGM für völlig falsch halten. Rückwirkend könnte man in dieser Hinsicht vielleicht sagen, dass wir uns einen Gefallen getan hätten, unserem eigentlichen Konzept treu zu bleiben.
Was unser Konzept ist und warum es nicht hoffnungslos machen muss
Unser Konzept ist, Dinge zu beleuchten und verständlich zu machen, die zumindest in unseren Augen falsch, bösartig, destruktiv sind. Wir möchten Unwahrheiten berichtigen, Propaganda entzaubern, feindliche Interessen offen legen. Seien es aktuelle Machtstrukturen, Geschichtslügen, Zeitgeistdogmen usw. – alles, das versucht, die Bevölkerung zu ihrem Nachteil zu belügen, zu verändern, zu kontrollieren oder zu beseitigen ist für uns potentielles Material, das wir in unseren Ausgaben aufdecken wollen. Besonders spannend sind da zum Beispiel für die allgemeine Bevölkerung völlig unhinterfragte «Fakten», wie die Sklaverei, die Organspende als Tugend, AIDS und Viren, usw. Also Dinge, bei denen der «Normalo» nicht einmal auf die Idee kommt, sie zu hinterfragen. Um nun dorthin zu kommen, warum unsere Ausgaben nicht so destruktiv und hoffnungslos machend sind, wie man meinen könnte, kann ich Ihnen einfach meine eigene Erfahrung schildern: Für mich war – bis das Thema bei uns aufkam – bspw. Organspende etwas völlig unstrittiges. Mir kam überhaupt nicht in den Sinn, irgendetwas daran zu hinterfragen. Die Lektüre der Ausgabe ließ mich erschrocken und verblüfft zurück. Dieser Schreck hat jedoch dazu geführt, meine Entscheidung über eine Angabe in einem Organspendeausweis zu überdenken. Das bedeutet, dass ich und man keinen offenen Aufruf braucht für eine bestimmte Lösung, weil sie für einen individuell vorliegen kann oder selbst gefunden werden muss.
Ein anderer Aspekt ist die Sensibilisierung. Ein gutes Beispiel, das mir vorhin, als ich über meine Antwort auf Ihre Mail hin nachdachte, einfiel, sind Collagen in entsprechenden Ausgaben oder Beiträgen auf unserem Telegramkanal, wo wir Agenden im öffentlichen Raum aufzeigen. Also Sammlungen an Werbeplakaten u.ä., wo zum Beispiel auffällig oft Nichtweiße oder Nichtheterosexuelle abgebildet werden, und dazu unsererseits kommentiert wird, ob dahinter wohl eine Absicht, ein System, eine Agenda steckt. Auf manch einen mögen solche Inhalte wirken, als wollten wir einfach überall das Böse sehen und zeigen und dem Betrachter das Gefühl geben, dass er sich in einem endlosen Sumpf befindet. Auf andere – und ich würde behaupten: die Mehrheit – sorgen solche Inhalte für Sensibilisierung im eigenen Leben und Umfeld, wo also das subtile und subversive Greifen nach dem Unbewussten auf einmal offenbar wird, bewusst wahrgenommen, erkannt und sich innerlich dagegen gewehrt wird. Womöglich entstehen daraus sogar neue Autoren, Aktivisten, Bücher, Aktionen, Flyer,… Durch das Offenbaren und Daraufzeigen sensibilisieren wir also, schaffen Bewusstsein, aus dem ganz eigene individuelle Lösungswege und Reaktionen hervorgehen. Das lässt sich im Grunde auf jegliches Thema bei uns beziehen. Bildhaft metaphorisch gesprochen kann man also sagen: Wir zeigen das Monster – Was man nun damit macht, ist einem selbst überlassen. Wir würden uns jedoch nicht die Mühe geben, das Monster so strahlend hell zu beleuchten, wenn wir nicht davor warnen wollten.
Warum wir keine fertigen Lösungswege anbieten
Wie Sie wohl schon herausgelesen haben, ist es also nicht «unser Ding», nicht unser Konzept, stichhaltige Lösungswege aufzuzeigen. Ich möchte Ihnen dazu noch zwei weitere konkrete Gründe geben:
Individuelle Entscheidungen und Verantwortung
Sachverhalte quellenbasiert darzulegen, ist möglich, doch potentielle Allgemeinlösungen stichhaltig vorzugeben, ist unmöglich. Schließlich gibt es davon unzählige, für jeden unterschiedliche. Und letztendlich geht es dabei oft nicht mehr um nachweisbare Fakten, sondern um persönliche Ansichten, Einstellungen, Möglichkeiten, Bedingungen usw. Mit dem «Verkauf» von Lösungen geht eine unheimliche Verantwortung einher. Ich nannte oben schon das Krebs-Beispiel: Es ist die eine Sache, Logiklücken und Lügen quellenbasiert offenzulegen. Es ist eine andere Sache, bei so einem Thema «die einzig wahre Lösung» aufzutischen. Was wäre bei diesem Beispiel, wenn wir in einem individuellen Fall doch falsch lagen? Was wäre, wenn wir dazu aufrufen würden, sich große Mengen bestimmter Vorräte anzuhäufen oder Solaranlagen für den Blackout zu kaufen und dann stellt sich im Nachhinein heraus, dass man das Geld doch besser in etwas anderes hätte investieren müssen? Teilweise wüssten wir in der Redaktion, was wir selbst tun würden und teilweise wären das jeweils sehr unterschiedliche Dinge aufgrund von verschiedenen Ansichten. Teilweise wissen wir es einfach auch nicht. Wir setzen darauf, dass unsere Leser sich unsere Ausgaben nicht nur als Schreckensunterhaltung durchlesen, sondern daraus ihre persönlichen Schlüsse ziehen. Ich möchte Ihnen dazu ein Beispiel nennen, dass mir seit Langem in Erinnerung geblieben ist: Ein relativ neuer Leser berichtete mir, dass er und seine Familie nach ein paar Ausgaben entschieden haben, sich einen Selbstversorgerhof aufzubauen, wozu sich auch weitere Bekannte anschlossen. Gelesen, verstanden, erkannt und die Initiative ergriffen. Offenbar können unsere «schwarzmalerischen» Inhalte eine derart konstruktive Wirkung haben – und das freut uns sehr!Rechtliche Grenzen
Was man alles tun könnte, sollte, müsste, was einem so alles einfällt, wie man dies und das ändern würde, mag ein beliebtes und berechtigtes Thema an Stammtischen sein, doch solche Überlegungen öffentlich niederzuschreiben, ist nicht immer möglich als systemkritisches Medium. Ein Beispiel ist unsere Ausgabe 57 über das Waffenrecht, in der wir aufzeigen, dass die Bevölkerung systematisch entwaffnet wird. Was wäre dabei nun die konsequente Lösung? Wäre diese für uns sagbar? Bei uns in der Schweiz ist es völlig normal und sogar teils obligatorisch, Waffen zu haben und damit umgehen zu können. In Deutschland sieht es bekanntermaßen gegenteilig aus. Sollen wir dazu aufrufen, sich über das Gesetz hinwegzusetzen? Wir könnten darauf pochen, an Selbstverteidigungskursen teilzunehmen – doch dann könnte sich herausstellen, dass man auch damit absolut chancenlos gegen einen Messerattacke ist. Wir zeigen auf, dass es ein Unding ist, dass etwas für uns in der Schweiz und auch in anderen Ländern so Selbstverständliches in Deutschland verboten und verachtet ist. Der Leser kann sich daraufhin Gedanken machen, warum das so ist und ob es für ihn gangbare Wege gibt, trotzdem wehrhaft zu sein.
Fazit: Aufklärung statt Lösungen
Zusammenfassend kann man nun festhalten, dass wir das Übel aufzeigen, sodass der unbedarfte Leser überhaupt erst auf die Idee kommt, dass er eine Lösung dafür finden sollte. «Einzig wahre Lösungen» auf dem Silbertablett zu verkaufen können und wollen wir nicht verantworten.
Ich bin mir bewusst, dass dies nicht die Antwort ist, auf die Sie gehofft haben, doch hoffe ich, dass ich Ihnen unsere Einstellung dazu begreifbar machen konnte. Außerdem möchte ich Sie ermutigen, die Lösungswege, die Sie selbst gefunden haben und für richtig halten, weiterzutragen und damit Ihrem Umfeld einen potentiell lebenswichtigen Mehrwert bieten!