Atomkraft - Induzierte Hysterie
28. Juli 2022
atomenergie, atomkraft, energiepolitik, energiewende, atomkraft - nein danke, energiekrise
Kaum ein anderes Thema wird derart
emotional diskutiert wie das Thema
«Atommüll» und «Strahlung». Nur
selten wird versucht, sich der Thematik
emotionslos und nüchtern
anzunähern. Die dadurch provozierte Hysterie
reicht so weit, dass ein nicht zu unterschätzender
Teil der Öffentlichkeit in der Überzeugung
lebt, die Standorte von Kernkraftwerken
wären radioaktive Strahlungshotspots. Viele
dürften überrascht sein zu erfahren, dass das
Strahlungsniveau in Kohlekraftwerken grösser
ausfällt als in der Umgebung von Kernkraftwerken.
In der Kohlegrube herrscht eine erhöhte
Strahlung, da die aus der Tiefe geförderte Kohle
natürlich strahlendes Material mitführt, welches
grösstenteils in der Asche gebunden wird.
Wirklich gefährlich ist aber auch dieses leicht
erhöhte Strahlungsaufkommen nicht.
Strahlung nicht per se gefährlich
Sowieso ist die hauptsächlich von den Grünen
propagierte Theorie, jede noch so kleine
Strahlungsdosis sei grundsätzlich schädlich,
nachweislich falsch und widerspricht jeglichen
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen
und auch praktischen Erfahrungen. Bis zu
einer bestimmten Schwelle kann radioaktive
Strahlung sogar einen positiven Effekt auf die
Gesundheit haben, da sie die Widerstandskraft
des Organismus stärkt. Schon seit jeher finden
Thermalbäder mit radonhaltigen Wässern
Verwendung zur Kur und zur Erholung. Abgesehen
davon ist eine «Null-Strahlen-Politik»
ohnehin realitätsfern, denn es existiert auch
natürliche Strahlung, welche global sehr ungleich
verteilt ist und in der Vergangenheit laut
Mainstream-Wissenschaft noch wesentlich höher
ausfiel als sie es heute tut - trotzdem war
Leben auf der Erde möglich.
Aber bleiben wir in der Gegenwart und betrachten
die aktuellen Strahlungswerte an verschiedenen
Punkten der Erde: In Deutschland
beträgt der jährliche Strahlungshintergrund
heute im Durchschnitt 2,1 Millisievert (mSv),
in Frankreich, Spanien und Finnland sind es
bereits etwa 10 mSv, am brasilianischen Strand
von Guarapari ganze 200 mSv und im iranischen
Ramsar sogar 450 mSv. (1) Zum Vergleich:
Im Gebiet um Fukushima betrug dieser Wert
nach der Havarie unter 10 mSv. (2)
Dem allgemein vorherrschenden Kernkraft-
feindlichen Tenor nach zu urteilen,
möchte man meinen, die Strahlung müsste
sich in den höher belasteten Gebieten in Form
einer verringerten Lebenserwartung, einer erhöhten
Krebsrate oder ähnlichem ablesen lassen
- aber dem ist nicht so. Sehr viel natürliche
Strahlung wird auch bei Vulkanausbrüchen
Strahlung und Atommüll - Unlösbare Probleme?
freigesetzt. Ein Beispiel dafür aus der jüngeren
Vergangenheit bietet der Ausbruch des Mount
St. Helens im Jahr 1980, der als einer der stärksten
Ausbrüche des 20. Jahrhunderts gilt. (3) Dieser
relativ aktive Vulkan, der sich im Süden des
US-Bundesstaates Washington befindet, soll
innerhalb der letzten 40'000 Jahre neunmal
ausgebrochen sein. Dabei wird gesagt, es seien
über 60'000 Tonnen Uran freigesetzt worden
(ein mittleres Atomkraftwerk braucht pro Jahr
ca. 150 Tonnen) sowie 170'000 Tonnen Thorium.
Strahlenbedingte Gesundheitsbelastungen
konnten bei der Bevölkerung Washingtons
und angrenzender Bundesstaaten nicht ausgemacht
werden, obwohl die Bevölkerung beim
Ausbruch 1980 nicht evakuiert wurde.
Induzierte Hysterie
Der hysterische Umgang mit radioaktiver
Strahlung ist politisch gewollt und politisch
induziert. Die Vorstellung, schon ein einziges
Plutonium-Atom könne Krebs auslösen oder
gar vererbbare Genveränderungen auslösen,
ist ein Hirngespinst, das nur zur Erzeugung
von Angst dienen soll. Wäre Radioaktivität
tatsächlich so gefährlich, dürften wir vieles
nicht essen und trinken - bspw. keine
Bananen oder Tomatenmark, denn die enthalten
radioaktives Kalium. Vor allem aber
dürften die Bauern keinen mineralischen
Dünger aufs Land streuen, denn der enthält
beträchtliche Mengen an Uran. Wie auch die
in der Vergangenheit schwer kontaminierten
Gebiete - Hiroshima, Nagasaki oder Orte, an
denen Kernwaffen erprobt wurden - zeigten, blieben diese nie lange Zeit, geschweige
denn für die Ewigkeit, unbewohnbar.
Selbiges sieht man auch im Gebiet rund um
Tschernobyl, in welchem sich die Flora und
Fauna nach der Havarie prächtig entwickelte.
Doch mit solch «frohen Botschaften» lässt
sich nun mal keine Angst schüren.
Übrigens wäre es auch möglich, Radioaktivitätspropaganda
gegen die «Erneuerbaren»
zu betreiben. Beispielsweise kommt es beim
Abbau der für Windräder und vor allem Photovoltaik-
Paneele bitter notwendigen Seltenen
Erden immer wieder zur Freisetzung von radioaktivem
Material - nur eben ohne internationalen
Aufschrei. Man müsste lange suchen,
um jemanden zu finden, der noch nie etwas
von der Tschernobyl-Katastrophe gehört hat.
Andersherum würde man wohl vergeblich
nach einer Person Ausschau halten, die die
«Katastrophe» am Mountain-Pass-Bergwerk
in Kalifornien im Jahre 1998 im Kopf hat. Damals
flossen bei der Grabung nach Seltenen
Erden «eine Milliarde Liter radioaktiver und
chemisch belasteter Abwässer» aus einem
Auffanggewässer und verseuchten ein Naturschutzgebiet.
(4) Dieses Ereignis hätte sich
prächtig medial zu einer Umweltkatastrophe
von internationaler Tragweite aufblasen lassen
können, es war nur nicht gewollt.
Atommüll: Was ist das überhaupt?
Das wohl am weitesten verbreitete Argument
gegen die Nutzung der Kernkraft
ist und bleibt der Umgang mit den verbleibenden
radioaktiven Reststoffen, die landläufig
nur «Atommüll» genannt werden. Im Reaktor eines Kernkraftwerks werden
Atomkerne gespalten. Um Wärmeleistungen
von mehreren Gigawatt in einem so
kleinen Behälter zu erzeugen, sind gewaltige
Flüsse von Neutronen notwendig. Die
Neutronen entstehen überwiegend bei den
Spaltungen und lösen weitere Spaltungen
aus. Eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion.
Sie läuft so lange weiter, bis zu viel
«Spaltstoff» verbraucht wurde. Der Brennstoff
muss erneuert werden, d.h. die «abgebrannten
Brennelemente» müssen durch
frische ersetzt werden. Diese verbrauchten
Brennelemente sind dann der sogenannte
«Atommüll». Wobei die Bezeichnung «Müll»
hier eigentlich fehl am Platz ist, denn auch
nach ihrer Betriebszeit enthalten die Stoffe
noch jede Menge wertvolle Elemente und
auch Energie. Eine dauerhafte Entsorgung
ist der teuerste Weg und stellt obendrein
noch eine Verschwendung von Ressourcen
dar. Es besteht die Möglichkeit der Nachnutzung
in Brutreaktoren, doch hierzu
gleich mehr (siehe S.27 f.). Abgesehen davon
existiert noch eine andere, nicht ganz praxisreife
Möglichkeit der «Entschärfung»: die
«Partitionierung und Transmutation».
Abtrennen und Umwandeln
«Partitionierung und Transmutation
» bezeichnet ein Verfahren, radioaktive
Abfallstoffe aufzutrennen («partitionieren
») und Teile dieser Abfallstoffe mittels
Kernreaktoren gezielt umzuwandeln
(«transmutieren»). Der Diplom-Ingenieur
Frank Hennig beschreibt das Verfahren:
«Durch Neutronenbeschuss erfolgt bei
der Transmutation eine Umwandlung in
Elemente niedrigerer Halbwertzeit oder
ohne Strahlung. Dadurch kann beispielsweise
Plutonium in Cäsium 134 (zwei Jahre
Halbwertzeit) und Ruthenium 104 (nicht
radioaktiv) gewandelt werden. Zudem
findet eine Volumenverringerung statt.» (5)
Wie die Natur selbst beweist, müssen
gelagerte Spaltprodukte nicht zwingend
gefährlich sein. Beispielsweise ergaben
moderne Untersuchungen, dass im Gebiet
des heutigen Gabun in Westafrika vor ca. 2
Milliarden Jahren ein unterirdischer, natürlicher
Kernreaktor etwa 500'000 Jahre
lang aktiv war, weil die Zusammensetzung
von Uranvorkommen in Verbindung mit
Wasser als Moderator zufällig eine anhaltende
Kettenreaktion bewirkte. Nachdem dort die Kettenreaktion aufhörte, blieben
die verbleibenden Reststoffe an Ort und
Stelle und breiten sich weder durch das
Grundwasser noch auf anderem Wege in
die Umgebung aus. (6)
Nach heutigem Stand der Technik ist
es möglich, sichere und verlässliche unterirdische
Endlager zu errichten. Die
Frage, warum es weltweit nicht schon
mehr davon gibt, hängt auch mit einer anderen
Einstellung zu diesem Thema in anderen
Ländern zusammen. Endlager sind
ein deutlicher Kostenfaktor und die längere
oberirdische Lagerung wird in vielen
Ländern als unproblematisch
angesehen.
Doch abgesehen davon besteht bei vielen
auch noch eine abwartende Haltung, da
der begründete Verdacht besteht, die ansonsten
endgültig eingelagerten Reststoffe
könnten durch zukünftige Technologieentwicklung
nochmals nutzbar gemacht
oder aber zumindest deutlich preiswerter
endgelagert werden.
Alexander Schnarf im Artikel "Strahlung und Atommüll - Unlösbare Probleme?" in der Ausgabe 48: Zielführende Energie- oder Feindpolitik?