Nichts Neues unter der Sonne: Datenmassagen und falsche Rekorde seit Jahren (Gerhard Wisnewski)
22. September 2023
Klimalüge, Klimawandel, Klimaagenda, sonne, gerhard wisnewski
Bei Betrachtung der medialen Hitze- Dauerschleife in diesem Jahr bekommt man ein Déjà-vu, denn das Wetter kann es der journalistischen Priesterkaste und ihrem «Antisonnenkult» seit Jahren nicht recht machen: Der Sommer 2019 war vorbei und war mal wieder nicht so, wie er laut Politik, Presse und der neu erschienenen Apostelin Greta gefälligst zu sein hatte. Die Natur kümmert sich eben einen feuchten Kehricht um den Menschen und macht einfach, was sie will. Apropos «feucht»: Der Sommer 2019 war zu trocken - zwar nicht so trocken wie der Sommer 2018, aber trotzdem. «Der angestrebte Sollwert von 239 Litern pro Quadratmeter » werde «deutlich unterschritten», tadelte die Statista GmbH (früher: Statistisches Bundesamt) das Wetter. «Trockener sind seit Beginn der Aufzeichnung nur die Sommer in den Jahren 1911 und 2018.» (1) Tja - eine beschämende Bilanz des Wetters. Da hat die Natur mal wieder total versagt. Nur zwei Fragen:
- Wer oder was «strebt» den «Sollwert» eigentlich an? Der Wettergott? Thor, Petrus oder Jupiter? Oder vielleicht der Grosse Manitu? Denn etwas «anstreben» kann ja nur ein handelndes Subjekt, also jemand, der sich bemüht, diese Niederschlagsmenge zu erreichen.
- Wer oder was definiert, was die Natur «soll» und was nicht?
Was soll der «Sollwert»?
Kurz: Was soll dieser «Sollwert» überhaupt? Dem bahnbrechenden Artikel der Statista GmbH kann man entnehmen, dass dies wohl der «Durchschnitt seit Beginn der Messungen» sein soll. Aha - demnach wäre der «Sollwert» also ein künstlich errechneter Wert, der sich aus den realen Werten der vergangenen 140 Jahre ergibt (genauer: seit 1881). Dieser Wert entsteht also dadurch, dass man alle Sommer zusammenrechnet und den Durchschnitt ermittelt. Und das heisst, dass seit etwa 140 Jahren praktisch kein Sommer den Durchschnittswert erfüllt hat, denn das haben Durchschnittswerte nun mal so an sich - irgendwie lagen natürlich alle Sommer über oder unter dem «Sollwert» und waren damit «zu trocken» oder «zu feucht». Und das heisst, dass praktisch kein Sommer wirklich «normal» war - denn vom Durchschnitt und dem «Sollwert » hat der Sommer ja keine Ahnung. Und das bedeutet, dass man aus jedem Sommer eine Panik erzeugen kann - und natürlich auch aus jeder anderen Jahreszeit. Die Winter sind bekanntlich regelmässig «zu mild» - behaupten jedenfalls die Wetterfrösche und die Medien.
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist
Schon das ist also Blödsinn reinsten Wassers. Es kommt aber noch besser: Erinnern Sie sich an die Panikmache vor einem angeblich bevorstehenden Dürresommer 2019? Laut dem kritischen Meteorologen Jörg Kachelmann waren all diese Meldungen «frei erfunden» - sagte er jedenfalls in einem Interview mit dem Medienportal Meedia. Erklärung: «Der Deutsche Wetterdienst hat nie behauptet, dass es einen Dürresommer gäbe. Er schrieb nur, dass es einen geben könnte, wenn es nicht regnet.» Tatsächlich hiess es am 23. April 2019 wörtlich beim DWD: «Hält die Trockenheit an, droht der nächste Dürresommer.» (2) Siehe da: Von den Prognosen des DWD ist man immer wieder beeindruckt. Denn Dürre und Abwesenheit von Niederschlägen sind natürlich ein und dasselbe. In etwa wie: «Wenn der Winter nicht kalt wird, dürften wir einen milden Winter bekommen.» Was so ähnlich klingt wie die satirische Bauernregel: «Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.»
Der Kaffeesatz der Meteorologie
Der nächste Pferdefuss der Geschichte ist der berühmte «Beginn der Aufzeichnungen » vor etwa 140 Jahren (1881). Alles, was aus diesem Raster herausfällt, soll «nicht normal» sein. Das Problem ist nur, dass es das Wetter schon etwas länger gibt als 140 Jahre, sagen wir ein paar Milliarden Jahre. Die 140 Jahre der menschlichen «Wetteraufzeichnungen » in Deutschland sind also quasi der Kaffeesatz der Meteorologie und bedeuten unter dem Strich Nullkommanichts. Tja - aber woraus soll man sonst auch einen Wetterbericht oder gar eine «Klimakatastrophe» stricken? Also nimmt man ein paar völlig irrelevante Zahlen, baut darauf irgendwelche «Analysen» auf und lässt sich wichtigtuerisch über «zu trockene Sommer» und «zu milde Winter» aus - und schon sind wieder zwei Minuten Sendezeit bei der Tagesschau gefüllt. Das Adverb «zu» suggeriert dabei einen ständig unnormalen Zustand und erzeugt auf diese Weise Unzufriedenheit und Angst - irgendwie stimmt das Wetter einfach nie. Kann es ja auch gar nicht - denn den Durchschnittswert trifft ein Sommer (oder Winter) eben selten.
Mittelwerte sind genau genommen auch nicht genau
Also, was war denn nun mit dem Sommer 2019? Die Wahrheit ist: Dieser war einfach schrecklich, und zwar weil er «zu den trockensten, heissesten und sonnenscheinreichsten Sommern seit Beginn der Messungen » zählt, so die Zahlenkünstler von Statista. Entsetzlich: Sommer, Sonne, Sonnenschein, Freibad, Radfahren, Bergsteigen, Vitamin D und gute Laune. Ach ja: Und einen guten Weinjahrgang habe ich vergessen. Aber nichts da: Tagelang bestimmte noch die erste Stelle hinter dem Komma die öffentliche Temperaturdiskussion. Ein Vorschlag: Nehmen Sie doch mal all Ihre Thermometer und legen Sie sie am selben Ort unter denselben Bedingungen nebeneinander - was kommt dabei heraus? Ein pfiffiger Internetnutzer hat genau diesen Versuch gemacht: «Hallo», schrieb er entgeistert in einem Forum, «ich konnte vorletzte Nacht nicht schlafen und habe mal alle Thermometer, die ich finden konnte, zusammen auf einen Quadratmeter gelegt. Es waren neun digitale Thermometer, die habe ich dann drei Stunden dort liegen gelassen. Das Ergebnis war, dass nicht zwei Stück das gleiche Ergebnis angezeigt haben ». Verflixt. Also müssen wir die Kommastelle wahrscheinlich schon mal streichen. Aber nicht nur das: «Die Differenz zwischen dem minimalen und dem maximalen Wert betrug 3,2°C.» Tja, da ist guter Rat natürlich teuer - wie wäre es mit dem Mittelwert? Aber ein Mittelwert aus Nonsens ergibt natürlich auch nur Nonsens: «Wenn ich jetzt einen Mittelwert nehmen würde, wäre das genau genommen auch nicht genau.»
Von wegen «Allzeitrekord»
Aber Messfehler treten keineswegs nur bei Amateuren auf. Erinnert sich zum Beispiel noch jemand an Lingen? Was war das für ein Rummel: «Hitzewelle Juli 2019 in Westeuropa - neuer nationaler Rekord in Deutschland», meldete der Deutsche Wetterdienst am 1. August. Und: «Vom 24. bis 26. Juli 2019 trat in Deutschland eine aussergewöhnliche Hitzewelle mit Höchsttemperaturen von über 40°C an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf, unter anderem mit einem neuen nationalen Allzeitrekord von 42,6°C am 25. Juli 2019 an der Station Lingen im Emsland.» (3) Wobei schon der Begriff «Allzeitrekord» ganz falsche Assoziationen weckt. Denn das würde ja heissen: die höchste Temperatur «aller Zeiten». Und das ist natürlich Blödsinn, wie bereits gezeigt wurde - wenn überhaupt, trifft der Rekord nur auf den mickrigen Zeitraum der zurückliegenden 140 Jahre zu. Trotzdem hören Millionen Menschen in den Nachrichten die Behauptung des Deutschen Wetterdienstes, es handele sich um einen «Allzeitrekord » - und das wandert natürlich ins Unterbewusstsein. Jedoch sind dabei noch viele wärmere Perioden in Mitteleuropa gar nicht berücksichtigt, zum Beispiel das Mittelalterliche Optimum, das man heute lieber «Mittelalterliche Klimaanomalie» nennt - ganz einfach, weil «Optimum» zu positiv klingt. Dabei konnte man damals in England im grossen Massstab Wein anbauen und in Grönland Vieh züchten. Darum heisst es ja auch nicht Eisland, sondern Grönland, was «Grünland» bedeutet.
Hier endet die Leseprobe. Den vollen Artikel «Nichts Neues unter der Sonne: Datenmassagen und falsche Rekorde seit Jahren» von Gerhard Wisnewski lesen Sie in der Ausgabe 56: Krieg gegen die Sonne.